Murugia Mugunthan flüchtete vor Bürgerkrieg und politischer Verfolgung aus Sri Lanka Ende der 1990er Jahre nach Europa. Auf Umwegen kam er ins Saarland, stellte hier einen Antrag auf Asyl, dem zunächst nicht stattgegeben wurde. Er wurde anfangs im Lager Lebach untergebracht, später in Reitscheid (Krs. St. Wendel). Dort machte sich eine Trübung der Sehkraft bemerkbar, die aufgrund fehlender ärztlicher Betreuung nicht zeitnah untersucht werden konnte, was sehr schnell zur Erblindung führte. Nach seiner Anerkennung als politischer Flüchtling begann Murugia Mugunthan eine Ausbildung zum Masseur in Mainz und in Düren (NRW), lernte gleichzeitig die deutsche Sprache und die Blindenschrift. Nach weiteren Ausbildungen im Bereich der Physio- und Ergotherapie arbeitet Herr Mugunthan mittlerweile seit über 10 Jahren in Saarbrücken-Malstatt. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Trotz seiner Erblindung bewegt er sich eigenständig im öffentlichen Raum und lebt integriert in seiner neuen Heimat.
In einem Vortrag am 30.1.2023 an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Saar hat Herr Mugunthan im Rahmen eines Seminars erstmals öffentlich seine Lebensgeschichte erzählt, die bei den Studierenden auf großes Interesse stieß.
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